Immobilien

Das Immobilienportal Zillow richtig nutzen

Das größte und bekannteste Immobilienportal in den USA heißt Zillow. Ich habe in meinem Artikel Immobilienpreise in Cape Coral bereits darüber berichtet. Auf Zillow sind zahlreiche Immobilien für Cape Coral gelistet mit Bildern und vielen Details. Die Plattform steht im Web und als Smartphone-App kostenfrei zur Verfügung. In diesem Artikel werde ich die wichtigsten Eckdaten einer Immobilie auf Zillow erklären. Die Angaben erscheinen in einem Dialog, wenn man eine Immobilie anklickt.

Über die Immobilienportal Zillow erhält man viele Informationen
Über die Immobilienplattform Zillow erhält man viele Informationen

Preis und Lage

Über den Preis der Immobilie habe ich bereits im Artikel Immobilienpreise in Cape Coral etwas geschrieben. Die Adresse steht direkt unterhalb vom Preis. Zur besseren Orientierung habe ich die Straßen in Cape Coral, Florida in einem eigenen Artikel behandelt.

Größe der Immobilie

Auf dem Screenshot oben steht neben dem Preis die Anzahl der Schlafzimmer (3 bd = three bedrooms) und Bäder (2 ba = two bathrooms). Das ist typisch für amerikanische Villen. Außerdem wird die Wohnfläche in square foot (sqft) angegeben, wobei 1 sqt ungefähr 0,9 qm entspricht. Der Einfachheit halber kann man also das Komma um zwei Stellen nach rechts verschieben und vom dem Wert dann 10 % abziehen. Aus 1,507 sqft werden dann ca. 150 qm minus 10 %, also etwa 135 Quadratmeter.

Kosten pro Monat

Direkt unterhalb der Adresse sieht man Est. payment (estimated payment). Hierbei handelt es sich um die geschätzten Kosten der Immobilie in US-Dollar, umgerechnet auf einen Monat. Multipliziert man den Wert mit 0,82 erhält man die monatlichen Kosten in Euro.

Klickt man auf Price and tax history, werden die Kosten weiter aufgeschlüsselt in Principal & Interest (Kosten für eine Hypothek nach Abzug einer üblichen Anzahlung in Höhe von 20 Prozent), Mortgage insurance (Hypothekenversicherung bei Anzahlungen von weniger als 20 Prozent), Property tax (Grundsteuer, errechnet aus Hauspreis und einem lokalen Steuersatz), Home insurance (Hausrat-, Gebäude- und Haftpflichtversicherung in einem für Schäden durch Feuer, Hurricanes, Überflutung, etc.) HOA fees (Home Owner Associations decken die Kosten für die Instandhaltung der öffentlichen Bereiche des Gebäudes wie z. B. Garten, Pool, Terasse, Aufzug und häufig auch Ab-/Wasser und Müllgebühren) und Utilities (sonstige Dienste wie z.B. Wasser- und Kanalkosten, Heizung, Strom und Internet). Übrigens: Anders als in Deutschland gibt es in Florida keine Grunderwerbsteuer. Dafür ist die jährliche Grundsteuer (deutlich) teurer als hier. Anhand der tax history erkennt man die echten Bemessungsgrundlagen für die Erhebung der Grundsteuer aus der Vergangenheit. Daran lässt sich auch die Wertsteigerung des Objektes ganz gut einschätzen.

Weitere Details und Ausblick

Anhand der Zahlen, der Beschreibung der Immobilie und den hinterlegten Bildern, kann man sich schon einen sehr guten Eindruck verschaffen. Das ersetzt natürlich nicht die Vor-Ort-Besichtigung. Dafür muss man jedoch auch nicht zwingend vor Ort sein. Makler bieten häufig eine Remote-Tour per Videoübertragung an. Außerdem wird bei einem Kauf regelmäßig eine Abwicklungsfirma und ein Gutachter eingeschaltet. In den USA gibt es nämlich kein Grundbuch wie hier in Deutschland. Entsprechend werden die Kaufverträge auch nicht von Notaren, sondern von den Immobilienmaklern geschlossen. Sowohl Käufer als auch Verkäufer haben einen eigenen Makler, der über eine Zulassung verfügen muss. Die Makler verhandeln und schreiben auch die Verträge. Aber dazu später mehr in einem eigenen Artikel.

Fazit: Das Immobilienportal Zillow hilft Investoren sehr

Ein Immobilienportal wie Zillow wäre für deutsche Datenschützer wahrscheinlich ein echter Alptraum. Für jemanden wie mich, der sich für ein Investment in eine Ferienimmobilien in Cape Coral interessiert, ist es jedoch eine echte Hilfe. Hierüber habe ich den Artikel Über US-Immobilien und Freiheit geschrieben. Ob ich allerdings nach dem Kauf auch noch so glücklich darüber bin, dass mein Haus völlig transparent ist, weiß ich noch nicht…

Ein Kommentar

  • Anton Schneider

    Gut zu wissen, dass in den USA die Kaufverträge nicht von Notaren, sondern von den Immobilienmaklern geschlossen. Das scheint sich wohl ein wenig von Deutschland zu unterscheiden. Interessant, dass sie kein Grundbuch haben.

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